Jubiläum 50 Jahre Untertage-Deponie Herfa-Neurode
Seit dem 4. September 1972 werden in einem Teil des Kalibergwerks Wintershall im osthessischen Werrarevier gefährliche Abfälle eingelagert. Die Untertagedeponie Herfa-Neurode, die heute zum K+S-Verbundwerk Werra gehört, ist die erste und größte Untertagedeponie ihrer Art weltweit. Untertagedeponien weltweit orientieren sich an den hohen Maßstäben und Sicherheitsanforderungen, die kontinuierlich weiterentwickelt werden.
Am Freitag des 28.10.2022 folgten rund einhundert Gäste der Einladung der Gastgeber REKS GmbH & Co. KG und der K+S Gruppe zur Jubiläumsfeier anlässlich des 50. Geburtstages der Untertagedeponie Herfa-Neurode in die Festhalle Friedewald, um diesen Ehrentag im Rahmen eines Kolloquiums und anschließenden Get Togethers zu feiern.
Nach einem Sektempfang mit musikalischer Begleitung durch die K+S-Bergmannskapelle Wintershall, erhielt das Publikum, darunter Kunden-, Interessensvertreter sowie Politiker und Kolleginnen und Kollegen, dank interessanter Beiträge und anschließender Diskussionsrunde einen Einblick in die Geschichte der untertägigen Entsorgung, der aktuellen Situation auf dem Markt, sowie einen Ausblick in die Zukunft der Entsorgung von gefährlichen Abfällen.
Julian Kempka, amtierender Bürgermeister der Gemeinde Friedewald, eröffnete die Veranstaltung und hieß die Besucher willkommen. Daniel Iliev, Bürgermeister der Gemeinde Heringen, in der sich die Untertagedeponie befindet, betonte die gute, transparente Zusammenarbeit zwischen Stadt und Unternehmen. Sie sei gerade bei der sensiblen, aber auch wichtigen Deponierung gefährlicher Abfälle unabdingbar: „Ich bin froh, dass wir hier gemeinsam dafür sorgen, dass die Überreste unserer Wohlstandsgesellschaft sicher verwahrt werden“, sagte Iliev.
Martin Ebeling, Leiter des K+S-Werks Werra, lobte ebenfalls den hohen Sicherheitsaspekt: „Wir sorgen hier mit hohem Aufwand und großem Sachverstand dafür, dass Sicherheit herrscht und Qualitätsanforderungen eingehalten werden. Dies ist Voraussetzung für die 50-jährige Erfolgsgeschichte der Untertagedeponie Herfa-Neurode und die dafür notwendige Akzeptanz in unserer Region.“ So könnten K+S und das gemeinsam mit REMEX geführte Joint Venture REKS als Vertriebspartner einen wichtigen Beitrag zur Entsorgungssicherheit in Deutschland leisten, betonte Dr. Martin Brown: „Gefährliche Abfälle entstehen in der Gesellschaft und der Industrie. Diese Stoffe sind in der Welt und müssen an einem sicheren Ort eingelagert werden.“ Genau das sei in Herfa-Neurode aufgrund der besonderen geologischen Bedingungen möglich.
Arnd Schneider, Leiter der Untertagedeponie Herfa-Neurode, erklärte den Gästen, dass neben den geologischen Voraussetzungen mit einer wasser- und gasdichten Salzlagerstätte auch ein komplexes Sicherheitssystem mit mehreren künstlichen Barrieren und einer intensiven Kontrolle der Abfälle dazugehöre. Alle vier Jahre werde der Langzeitsicherheitsnachweis überprüft, für den bis zu 100.000 Jahre in die Zukunft geblickt wird. Seit dem 4. September 1972 sind bislang mehr als 3,5 Millionen Tonnen gefährliche Abfälle sicher beseitigt worden. Und die Deponie biete noch genug Platz, um die Einlagerung mehrere Jahrzehnte fortzusetzen.
Zu den weiteren Gratulanten gehörten Sandra Giern (Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft), Thomas Kießling (ERCOSPLAN Ingenieurgesellschaft Geotechnik und Bergbau), Carsten Spohn (Interessengemeinschaft der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland), Andreas Ellerkmann (Indaver Deutschland), Torsten Zuber (REKS) und Dirk Röth (BAUREKA Baustoff-Recycling).